Das Viertel des Pantheon
1789 gab es in diesem Viertel mit Blick auf Paris unzählige Kirchen und Klöster. Die große Kirche Sainte-Geneviève, die 1790 kaum fertiggestellt war, wurde nach dem Vorbild des römischen Pantheons in ein Pantheon umgebaut: Die Patrioten wollten einen Tempel, der den großen Männern der Revolution würdig war. Der Stadtteil, der bereits von zahlreichen Hochschulen und Universitäten, darunter die Sorbonne, eingenommen wird, steht an der Spitze der Bildungsutopien: So gibt es zum Beispiel die Nationale Einrichtung der Kolonien, die farbigen Kindern offen steht. Wenn man über die Rue Mouffetard zum Faubourg Saint-Marcel hinuntergeht, wird die Atmosphäre noch viel anziehender: Es ist eines der Viertel der Pariser Militanten, den Sans-Culottes. Auf der anderen Seite, hinter dem Luxembourg, erinnert das Karmeliterseminar noch immer an die Massaker, die im September 1792 an einem Teil des katholischen Klerus verübt wurden.
Chronologie
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4. April 1791
Die sterblichen Überreste des Abgeordneten Mirabeau werden in das Pantheon überführt -
11. Juli 1791
Die Asche des Philosophen Voltaire wird in das Pantheon verbracht -
24. Januar 1793
Der Leichnam des Abgeordneten Louis-Michel Lepeletier de Saint-Fargeau wird in das Pantheon gebracht -
Frühling 1794
Die Prophetin Katharina Theot, genannt die "Mutter Gottes", stellt Robespierre als den neuen Messias vor. Sie zieht während der Kollektivversammlungen Hunderte von Gläubigen auf den Berg Sainte-Geneviève -
12. September 1794
Der Leichnam von Mirabeau wird aus dem Pantheon verbracht -
21. September 1794
Die sterblichen Überreste des Abgeordneten und Journalisten Jean-Paul Marat werden in das Pantheon überführt -
11. Oktober 1794
Die Asche des Philosophen Jean-Jacques Rousseau wird in das Pantheon verbracht -
8. Februar 1795
Marats Leichnam wird aus dem Pantheon entfernt -
1797
Eröffnung der nationalen Einrichtung der Kolonien Rue de la Montagne-Sainte-Geneviève