Das Viertel der Bastille
Heute ist sie eine der berühmtesten Orte der Revolution in der Welt. Aber 1789 war die Bastille vor allem ein Staatsgefängnis im Herzen eines Arbeiterviertels. Am 28. April wurden nicht weit von dort mehr als dreihundert Arbeiter massakriert, weil sie gegen die niedrigen Löhne revoltiert hatten. Am 14. Juli wurde das große, vom Volk gehasste Gefängnis von Aufständischen angegriffen, die Schießpulver zur Verteidigung benötigten: Der „Sturm der Bastille" ist das Symbol der Revolution. Der Platz der kurz danach abgerissenen Festung wurde zu einem Versammlungsort und im Juni 1794 wurde dort kurzzeitig die Guillotine aufgestellt. Als Ort der Erinnerung an die Französische Revolution blieb die Bastille ein besonderer Ort für die Revolutionen des 19. Jahrhunderts: 1830, 1848 und 1871 wurden dort Barrikaden errichtet. Die Juli-Säule, die sich in ihrer Mitte erhebt, zeugt von diesem Erbe: Sie diente als Mausoleum für die Opfer der revolutionären drei glorreichen Tage (27., 28. und 29. Juli 1830). Auch heute noch finden viele Demonstrationen und soziale Bewegungen um die Bastille statt.
Chronologie
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27.-28. April 1789
Unruhen in der Fabrik von Réveillon -
14. Juli 1789
Sturm der Bastille -
5. Oktober 1789
Beginn des Marsches der Frauen im Faubourg Saint-Antoine -
18. Juli 1790
Auf den Ruinen der Bastille wird ein Ball organisiert -
21. mai 1791
Beendigung des Abrisses der Bastille -
10. August 1793
Am Tag der Wiedervereinigung wird auf dem ehemaligen Gelände der Bastille der Fontaine de la Régénération (Brunnen der Erneuerung) errichtet -
9.-12. Juni 1794
Die Guillotine wird auf dem Place de la Bastille installiert -
20. April – 1. Mai 1795
Ausbruch der Unruhen von Germinal und Prairial im Faubourg Saint-Antoine -
14. Juli 1880
Der 14. Juli wird zum Nationalfeiertag erklärt. Die Studenten brachten eine Gedenktafel zur Erinnerung an den Sturm auf die Bastille an